Was kann mir bei einer beruflichen Neuorientierung helfen?
Irgendwie klang das ganz romantisch: Ich beende Ende März alle meine laufenden Projekte und habe dann ein Jahr Zeit, mich beruflich neu zu sortieren und zu orientieren. Und dann – bäm! – ist mir diese Tür zur neuen Welt voll vor die Birne geknallt.
Denn ich habe wochen- und monatelang darauf hingearbeitet, nicht mehr bezahlt arbeiten zu müssen und mich lediglich meiner unbezahlte care-Arbeit und der beruflichen Neuorientierung zuwenden zu können.
Und dann war der Tag endlich gekommen – und ich sank in die völlige Erschöpfung gepaart mit der gigantischen Erwartung, ich müsse jetzt ganz schnell „etwas Neues für mich finden“. Niente.
Aus dem ersten Erschöpfungsloch erwachend schmiedete ich einen eisernen Plan, den ich allen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, gerne an die Hand geben möchte:
- Nimm dir Zeit. Ein neuer Job, eine neue berufliche Orientierung ist keine plötzliche Erleuchtung, sondern entsteht in einem Prozess. Dazu gehört auch, dich erst einmal zu erholen und Kraft zu tanken.
- Lass dich nicht zurückziehen. In dem Moment, in dem du deinem früheren Job den Rücken zugewandt hast, wirst du u.U. bombardiert mit Job- und Rückholangeboten. Sag NEIN, auch wenn es so verlockend klingt.
- Jede Tante, Oma, Nachbarin und der eigene Partner wissen besser als du selber, was der richtige Job für dich wäre. Bedanke dich freundlich bei ihnen für die Gedanken, die sie sich um dich machen, nimm ihre (manchmal auch gar nicht so schlechten) Ideen im Hinterkopf mit und begib dich dann wieder auf deinen eigenen Weg.
- Probiere aus, so viel du kannst. Mach Probetage, Praktika, informiere dich – am besten nicht nur online, sondern im Dialog mit jemandem, der sich in dem Bereich auskennt.
- Beschäftige dich mit deinen Stärken, innersten Wünschen und deinen Herausforderungen. Mache ein Coaching. Finde heraus, was dir in deiner Kindheit, in der Schule, im Studium und in deinen bisherigen Jobs am meisten Spaß gemacht hat.
- Mach eine Weile, was dir Spaß macht, auch, wenn es scheinbar nirgendwo hinführt. Ich habe mich drei Monate lang jeweils vier Wochen mit einer Tätigkeit beschäftigt, die ich schon „ganz lange mal“: Zeichnen, ein Künstlertagebuch führen und – hört,hört! Möbel bauen.
Habt ihr noch weitere Ideen, die bei der beruflichen Neuorientierung helfen können? Dann kommentiert gerne!!